Visionssuche – FAQ
Häufig gestellte Fragen zum Thema Visionssuche
Was ist eine Visionssuche eigentlich?
Die Visionssuche ist ein uraltes Übergangsritual, das es auf der ganzen Welt, auch hier bei uns in Europa gab. Die Nuancen sind unterschiedlich, aber die Grundstruktur ist überall gleich –
sie besteht aus Trennung-Severance (u.a. die Bereitschaft, alles zurück zu lassen, was du bis dahin von dir zu wissen glaubst) Schwelle-Threshold (der Bereich des „nicht mehr hier und noch nicht dort“, die Solozeit, allein im Spiegel der Natur) und der Rückkehr – Reincorporation (die Rückkehr zu deiner Gemeinschaft und die Zeit deine Vision in die Welt zu tragen) .
Im Kernabschnitt einer Visionssuche oder Vision Quest verbringst 4 Tage und Nächte allein und fastend im Spiegel der Natur – eine intensive Zeit nur mit dir selbst, ohne jede Ablenkung. Begleitet wirst du durch Sylvia Wollwert und ihr Team, die dich gründlich vorbereiten und während deiner Solozeit im nahe gelegenen Basislager da sind, wenn du jemanden brauchst, ansonsten gehört diese Zeit ganz dir.
Für wen ist eine Visionssuche geeignet und brauche ich Vorerfahrung?
Für Erwachsene jeden Alters, die sich in einer Übergangszeit befinden oder sich selbst auf einer tieferen Ebene begegnen wollen. Vielleicht stehst du vor einer beruflichen oder privaten Veränderung, spürst eine innere Unruhe, möchtest dich neu ausrichten oder suchst nach Klarheit – dann kann eine Visionssuche genau das Richtige sein.
Für Jugendliche gibt es spezielle Initiationsriten und Jugendvisionssuchen.
Wie läuft eine Visionssuche ab?
Eine klassische Visionssuche besteht aus drei Phasen und dauert 10 Tage:
Vorbereitungszeit (3 Tage)
Du kommst an, lernst die Gruppe kennen, wirst in verschiedenen Übungen auf die Zeit draußen vorbereitet, findest deinen Platz in der Natur und wir helfen dir deine Absicht zu klären, damit du so viel wie möglich aus dieser besonderen Zeit für dich gewinnen kannst. Je nach Ort und Wetterbedingungen wird es eine Schwitzhüttenzeremonie zur Klärung und Reinigung geben und in einem Einzelgespräch werden letzte offenen Fragen ganz individuelle geklärt.
Solozeit (4 Tage)
Du bist allein, ohne Ablenkung, fastend an deinem selbstgewählten Platz in der Natur in einem heiligen Schutz-Kreis – nur mit dem Nötigsten (Plane, Schlafsack, Isomatte, Kleidung, Wasser, Notizbuch) ausgestattet. Einmal am Tag bringst du eine Markierung an einem verabredeten Platz an, die besagt ,dass es dir gut geht. Wenn die Markierung nicht da ist, kommen wir zu deinem Platz, um zu sehen, ob alles in Ordnung ist oder du Hilfe brauchst.
Nachbereitung (ca. 3 Tage)
Du kehrst zurück in die Gruppe, wir brechen gemeinsam zeremoniell das Fasten, hast ausreichend Zeit, zu dusche, zu schlafen (denn vielleicht hast du die letzte Nacht wachend in deinem Kreis verbracht) und dich wieder an die Gruppe zu gewöhnen. Dann ist es Zeit, deine Erlebnisse im Kreis zu teilen und zu erleben, wie sie achtsam gespiegelt werden. Und du wirst dabei unterstützt, dich auf die Rückkehr vorzubereiten und deine Erkenntnisse ins Leben und in die Sichtbarkeit zu tragen.
Ich habe Angst vor den Nächten / der Dunkelheit – ist das normal?
Ja. Die Dunkelheit konfrontiert uns oft mit alten, meist nicht greifbaren Ängsten – doch darin liegt auch eine große Kraft. Du wirst gut vorbereitet und hast die Chance zu erfahren, dass die Natur auch Nachts unser ursprüngliches Zuhause ist, in dem wir tiefe Geborgenheit erleben können.
Oft stellt sich heraus, dass es nicht um die Angst vorm Dunklen, vor Langeweile oder dem Fasten (die Angst zu verhungern) geht, sondern um die Furcht vor dem Unbekannten, dem nicht Planbaren, letztlich vor Veränderung und davor, dass unser Leben vielleicht nicht mehr das selbe sein wird wie zuvor.
Respekt und etwas Angst zu haben, empfinde ich in dem Sinn als gutes Zeichen, denn es zeigt mir, dass du mit deinen Gefühlen in Verbindung bist und das lebensverändernde Potenzial dieses Rituals ernst nimmst.
Wie sicher ist das Ganze?
Wir führen die Visionssuche in Wäldern durch, bei denen wir vorab eine Genehmigung der Waldbesitzer und gegebenenfalls Förster haben, die Jagdpächter wissen Bescheid und die Jagd ruht in der Zeit der Visionssuche. Du hältst dich quasi im Wohnzimmer der Tiere auf, die in diesem Waldgebiet leben und dir diesen Ort für die Zeit deiner Quest überlassen, bzw ihn mit dir teilen. Die Kleineren wie Insekten teilen gerne, die größeren werden sich meist zurück ziehen und dir den Raum für deine Erfahrungen überlassen. In unseren Wäldern gibt es vom Eichhörnchen über Amsel, Fuchs, Dachs, Wildschwein, Reh und inzwischen oft auch Wolf viele verschiedene Tiere. Wildschwein, Wolf und Zecke scheinen die gefährlichsten zu sein. Ob du die Chance hast, eines der genannten größeren Tiere zu sehen oder zu hören, ist eher fraglich, denn sie alle scheuen eine Begegnung mit uns Menschen, aber falls es so käme, wäre das ein sehr besonderes Geschenk.
Deine Sicherheit steht an erster Stelle, denn wenn du deine Vision nicht in die Welt tragen kannst, macht die ganze Erfahrung keinen Sinn. Du kennst deinen Platz gut und die Tiere respektieren ihn, du wirst ausgiebig vorbereitet und bleibst in Kontakt mit uns über tägliche Zeichen. Die Natur ist kein Feind – sondern ein stiller, ehrlicher Spiegel. Und du bist nie wirklich „allein“: Wir halten den Raum und begleiten dich aus der Ferne. Und: ein gewisses Risiko gehört dazu, eine Visionssuche ist keine Pauschalreise, sondern beinhaltet bewusst eine Grenzerfahrung und keine Garantie wie Erkenntnis und „Vision“ sich dir zeigen – vielleicht ist eine Nacht im Gewitter ein entscheidender Teil deines Erlebens, du bist und bleibst für dich selbst verantwortlich und sagst bewusst „Ja“ zu dieser Tatsache und vielleicht erlebst du auf nie gekannte Art, welche Kraft darin liegen kann.
Wie ist das mit dem Fasten?
Das Fasten gehört zur Visionssuche dazu – es reinigt, klärt und öffnet. Ich spreche gerne von „Nicht-Essen“, für einen überschaubaren Zeitraum von 4 Tagen, denn es geht nicht um das, was du vielleicht schon einmal über Heilfasten gehört hast. Auf die Zeit ohne Essen, aber mit ausreichend Wasser wirst du körperlich und seelisch gut vorbereitet. Auf das Essen, auf Komfort, Gesellschaft, dein Smartphone und vieles andere zu verzichten, wird dir helfen, dich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Du kannst in einen bis dahin unbekannten und sehr kraftvollen Raum eintauchen, in dem du dich und deine Möglichkeiten neu kennen lernst. Wenn du aus medizinischen Gründen nicht fasten kannst, sprich mich bitte an – wir finden eine individuelle Lösung.
Oder: Fasten ist ein wesentlicher Teil der Visionssuche. Es hilft, klarer zu werden, Körper und Geist zu öffnen und das Wesentliche zu spüren. Dabei geht es nicht um Leistung, sondern um bewussten Verzicht. Du wirst gut darauf vorbereitet, und dein Körper hat in der Regel die nötigen Ressourcen für die 4 Tage. Wenn du aus medizinischen Gründen nicht fasten kannst, sprich uns bitte an – wir finden gemeinsam einen Weg.
Was passiert, wenn ich abbrechen möchte?
Du kannst jederzeit ins Basislager zurück kommen und mit mir über etwaige Probleme sprechen, wir finden dann eine angemessene Lösung. Dein Prozess steht im Vordergrund und wird respektvoll begleitet – es geht nicht um Durchhalten, sondern darum, auf deine wahre innere Stimme zu hören. Läufst du vor etwas davon? Hältst du durch, weil du sonst versagen würdest? In wessen Augen wärst du eine Versagerin? Manchmal liegt die größte Erkenntnis im Loslassen – und auch darin, Grenzen zu achten. Manchmal will nur unser ängstlicher, verletzlicher Teil gewürdigt und gesehen werden, bevor wir mit neuem Mut und Kraft unseren Platz wieder einnehmen können. Mein Team und ich sind für dich da, ganz gleich, was es braucht und wie dein Prozess verläuft.
Was muss ich mitbringen?
Zelt (für die Vor- und Nachbereitungszeit im Basislager), Plane oder Tarp für die Solozeit, Kanister für 3-4 Liter Trinkwasser pro Tag, Schlafsack, Isomatte, wetterfeste Kleidung, Notizbuch, persönliche Gegenstände – und den Mut, dich auf dich selbst einzulassen.
Eine Packliste und ausführliche Informationen zur Vorbereitung auf die Visionssuche bekommst du nach deiner verbindlichen Anmeldung.
Wer sollte nicht an einer Visionssuche teilnehmen?
Menschen in akuten psychischen Krisen (z. B. Psychosen, schwere Depressionen) sollten keine Visionssuche machen, sondern erst, wenn die akute Phase vorbei ist in Absprache mit ihrer Ärztin über eine Quest nachdenken. So kann dieses Ritual dann unter Umständen helfen, einen schwierigen krisenhaften Abschnitt im Leben zurück zu lassen und den Schritt in ein neues, stabileres Leben zu bekräftigen. Wenn du unsicher bist, sprich mich an – gemeinsam finden wir heraus was stimmig ist.
Klingt spannend, wie geht’s jetzt weiter?
Wenn dich irgendetwas an diesem Ritual ruft – Neugier, Sehnsucht, vielleicht auch eine leise Angst –, dann lohnt es sich, genauer hinzuschauen. Du kannst gerne Kontakt aufnehmen und mir per Mail, Telefon oder Zoom deine Fragen stellen. Oft empfehle ich hinaus zu gehen in die Natur und die Erde selbst zu fragen, ob jetzt der richtige Zeitpunkt für eine Visionssuche ist, ihre Zeichen und Spiegel sind meist sehr hilfreich und klar.
Hier beantworte ich deine Fragen zur Visionssuche bei einem Spaziergang
Zur Anmeldung
Termine 2025/26
20. bis 30. August 2025 Klassische Visionssuche Uckermark.
Vorankündigung 2026:
03. bis 13 Juni 2026 Klassische Visionssuche Wildniscamp, Witzenhausen
19. bis 29. August 2026 Klassische Visionssuche Uckermark
Sonderform Elemental Healing Quest findet nicht statt.
„Tief in Deinem Herzen weißt Du,
ob es für Dich Zeit ist,
an einer Visionssuche teilzunehmen.
Etwas hat dich angerührt.
Eine Ahnung, uralt und von weit her.
Die Zeit ist reif.
Du musst Dich in die Wildnis zurückziehen,
an die Brust der Mutter Erde,
um Einsicht, Verständnis und Kraft zu finden:
für Dich selbst und für die Deinen.“
(Steven Foster)