healing nature Jahresbrief 2021

Den Kopf in den Schnee stecken…
oder das Geschenk finden…
Liebe Leute,
das neue Jahr fühlt sich schon fast vertraut an und der Januar neigt sich dem Ende zu, höchste Zeit für meinen Jahresbrief und die Terminübersicht... (klicken oder nach unten scrollen).
Das Thema Corona hat sich inzwischen seinen Weg in meine Träume gebahnt, weshalb ich auch in diesem Brief darauf eingehe. Wer Lust hat, wirklich brillanten Gedanken zu diesem Thema zu folgen, ist eingeladen, das Essay „die Krönung“ von Charles Eisenstein zu lesen.
Meine persönlichen Erkenntnisse des coronären Zeitgeists:
dass es nicht um Richtig oder Falsch, um eine (egal auf Grundlage welcher wissenschaftlichen Evidenz basierten) Wahrheit geht,
dass das, was auch schon vorher da war jetzt deutlich beleuchtet und zum Teil verstärkt wird,
dass es um wahr-nehmen und hin-spüren, um mit-fühlen und um Verbindung geht,
wo sich Trennung, Spaltung, Ausgrenzung und Recht-haben anbieten
und, dass ich es zunehmend anstrengend finde, den Raum des Nicht-wissens in mir und im außen (aus) zu halten, es aber weiterhin tue.
Darum habe ich mich auf den Januar gefreut, weil er Pause bedeutet und Raum und damit die Zeitqualität von Rückzug, Erholung und Erneuerung bietet.
In all dem Nicht-wissen ist eins gewiss: diese Arbeit und Menschen, die sie anbieten, werden gerade sehr dringend gebraucht, auch wenn Kreativität gefordert ist und der Mut, das ein oder andere Vertraute (wie Singen im Kreis) anders zu machen. Angebote, sich mit der Erde und ihrer Weisheit zu verbinden und der heilende Raum des Kreises (selbst wenn er per Zoom stattfindet) sind so nötig wie je, vermutlich eher mehr denn je. Ich sehe das auch daran, dass die Nachfrage nach der healing nature Weiterbildung steigt und sich inzwischen die Bewerber*innenliste für den Zyklus 2022/23 füllt.
Die Raupe hat sich satt gefressen, einen scheinbar endlos langen Sommer lang und ist nun im Stadium der Verpuppung. Etwas Neues will entstehen, etwas Altes kämpft verzweifelt darum zu bleiben (nicht nur in den USA), dazwischen Ratlosigkeit, Ohnmacht, Angst (vorm Tod), Chaos, Rebellion und auch Zuversicht, Hoffnung und Vertrauen in eine noch unbekannte Gestalt, in einen sinnhaften Weg.
Was es so anstrengend macht, ist, dass das Neue aus dem Raum des Nicht-Wissens geboren wird. Und wir wirklich auf jeder Ebene mit dem Unbekannten konfrontiert sind.
Wir wissen nicht, wie lange noch, wir wissen nicht, was danach sein, wie es sich anfühlen wird und so weiter, ob es besser oder schlechter sein wird oder gar die extreme Version eines schlechter weiter so wie vorher….
In mir ist die Hoffnung, dass es bisher noch nie eine Raupe gegeben hat, die nach der Verpuppung als Raupe wieder kam…
Was kann ich persönlich im Moment tun? In mir das Bild einer Geburt nähren und das Vertrauen, dass diese Zeit die Sehnsucht nach dem wirklich Wichtigen nährt.
Das wirklich Wichtige? Eine lohnenswerte Frage. Für mich ist das zum Beispiel die Verbindung zu einer intakten Erde – ich und andere ertragen kaum noch, in den sowieso schon kaputten Wäldern oder Vorgärten einen scheinbar zuvor gesunden, alten Baum fallen zu sehen, ihn gen Boden rauschen zu hören und seine Erschütterung beim Aufprall zu fühlen – weil unsere Wälder wirtschaftlich profitabel sein müssen und weil sich die Natur per se unseren Vorstellungen, Bedürfnissen und Bequemlichkeiten unterordnen soll.
Ich und andere spüren mehr denn je, die Wichtigkeit der Verbindung von Herz zu Herz und die Sehnsucht Berührung, Freude und Nähe miteinander zu teilen, die Wichtigkeit, uns als Gemeinschaft zu fühlen und als Teil eines größeren Ganzen, eines Kreises, in dem jede Stimme zählt, in dem alle gleich (System)relevant sind.
Manches aus meinem Brief von letztem Jahr könnte ich wörtlich so wiederholen, als hätte ich nur den Beginn einer Zeit-Qualität erahnt, die länger bleiben wird…
… was man am meisten braucht, wenn man eine verpuppte Raupe sieht, ist Geduld, Liebe und Vertrauen
… was man am meisten braucht, wenn es stürmt, ist ein sicherer Ort (in sich selbst) und Vertrauen, in die Kraft der Reinigung und Erneuerung
… was man am meisten braucht, wenn man beginnt, sich dunkel, isoliert und einsam zu fühlen, ist die Einladung in den Kreis… und die Erinnerung daran, selbst Licht zu sein.
Deshalb lade ich ein zum Redekreis (Council) aufs Holodeck, zu Zoom, zunächst am 02.02. (Dienstag, 19:00) und danach, je nach Bedarf evtl.. regelmäßig. Wer Interesse hat, schreibt mir bitte eine Mail und bekommt dann die Zoom-Einladung (Link) und bei Bedarf eine Erklärung.
Und ich biete zunächst am 2. Mai einen Online-Medicinewalk an. Der Kreis trifft sich auf Zoom, die Schwelle liegt vor deiner Haustür und die Antworten findest du in deinem Lieblingswald…. Die Geschichten und Spiegel teilen wir wieder auf Zoom. Bei größerer Nachfrage, wird es mehrere solcher Termine (evt. auch Einzelbegleitungen) geben.
Nachdem ich anfangs große Vorbehalte hatte, freue ich mich nun über Zoom als Möglichkeit der Verbindung, die mehr sein kann, als „besser als nichts“.
Alle anderen Seminare finden, weil es die Gesetzeslage dann sicherlich zulässt, als Präsenz-Veranstaltungen statt. (Wer hätte gedacht, dass ich dieses Wort mal für meine Angebote nutzen würde?)
Und hier noch eine kleine Erinnerung an die interne Veranstaltung für Absolvent*innen der healing nature Weiterbildung: Naturprozessbegleitung und Trauma, Zusatzmodul von 8. bis 11. April 2021 in Hüllhorst. Meldet euch bitte zeitnah.
Und damit darf ich euch nun den Seminarkalender empfehlen, ich hoffe, ihr bleibt wach und frohen Mutes,
ganz herzlich
Sylvia

Sylvia Wollwert
„Als Kinder haben wir mehr Zeit draußen als drinnen verbracht. Als Erwachsene neigen wir zum genauen Gegenteil. Instinktiv weiß das Kind in uns, dass die Natur außerhalb von uns ein perfektes Spiegelbild und ein Lehrmeister unserer eigenen inneren Natur ist.“
Angeles Arrien