healing nature Jahresbrief 2020

Lebe Dein Ändern
Liebe Leute,
ich nutze wie immer den Anfang des frohen neuen Jahres, meinen Jahresbrief zu schreiben und ein paar Gedanken und Dank mit euch zu teilen. Wer es eilig hat kann nach unten scrollen und einfach die Termine für 20/21 sehen oder runterladen.
Vielleicht verging euer Jahr langsamer als meines, vielleicht habt ihr euch aber auch in den letzten Tagen Zeit genommen zurück zu blicken und ward fassungslos, wie viel in ein Jahr passt und wie schnell es vergehen kann.
Mein Leben ist eindeutig nicht langsamer geworden, weniger ereignisreich oder spannend (einschließlich der Möglichkeiten große Freude, tiefen Schmerz oder Unsicherheit zu erfahren), aber etwas hat sich geändert: ich habe bemerkt, dass ein Teil von mir die kindliche Vorstellung hatte, noch die eine oder andere Herausforderung meistern oder auch nur noch den einen oder anderen Termin in dichter Folge absolvieren zu müssen und danach….
…würde alles leichter, wäre es ruhiger, sei „es“ geschafft, drehte sich die Welt wieder langsamer, hörte der Sturm auf.
Ich habe endlich für mich erkannt, dass diese Vorstellung eine Illusion ist und noch wichtiger, damit Frieden geschlossen. Die Frequenz hat sich erhöht und sie bleibt hoch, was sich für mich geändert hat, ich lerne mit ihr mitzuschwingen. Ein anderes Bild, das ich im letzten Jahr dazu bekommen habe: der Sturm hört nicht auf, aber ich kann lernen, ins Auge des Orkans zu gelangen und dort in Ruhe zu sein, während es um mich herum tobt. Das Auge des Orkans ist meine Mitte und alles, was ich weiss und tun kann, um diese Mitte und meine Wurzeln in die Erde und meine Verbindung zum Himmel zu stärken und gut geankert zu sein nutze ich.
„Du muss Dein Ändern leben!“
ist nicht von Rilke, aber trotzdem schön und so nah an oft gehabten Erkenntnissen, die letztlich keinen Wandel brachten und vielleicht eine Chance hätten, wenn es leichter von der Hand ginge Gedanken und Worte auch zu leben.
Wenn wir uns erlaubten, das täglich neu geschriebene Skript des Lebens, in dem wir fast immer das selbe wiederholen mutig umzuschreiben. In meinem eigenen Leben war und in meinem nahen Umfeld ist so viel Umwälzendes und Erschütterndes, dass eine Frage sich immer wieder aufdrängt: was, angesichts des Todes, (der eine unbekannte Zeitspanne entfernt ist) gilt es wirklich zu sagen, zu leben, zu sein?
JETZT – die Wichtigkeit des einzigen Augenblicks der zählt ist mir bewusster denn je, vielleicht auch, weil ich einen Teil des vergangenen Jahres mit dem Trauern um die Vergangenheit beschäftigt war und in Teilen auch mit der Frage: wann wird es endlich wieder so wie es nie war? (ein gutes Buch übrigens von Joachim Meierhoff)
Und während ich denke, dass Donald Trump eine Fresszelle ist, die noch nicht verstanden hat, dass die Raupe dabei ist sich unaufhaltsam in einen Schmetterling zu verwandeln und es nichts nützen wird, am alten Bild krampfhaft festzuhalten, versuche ich, Imagozelle zu sein, in meinem persönlichen Leben und meiner Arbeit und damit untrennbar auch in meiner Gemeinschaft und der Welt. (Dazu gibt es hier einen Text aus einem Interview von Geseko von Lüpke mit Nicanor Perlas)
Und ja, zum Glück empfinde ich die Arbeit, die ich tun darf als Beitrag zum großen Wandel und dafür, für diese Gewissheit möchte ich denen, die ich im vergangenen Jahr und in den vielen Jahren davor begleiten durfte von Herzen danken.
Und ich danke denen, die sich auf den Weg gemacht haben, diese Art der Arbeit von mir zu lernen und denen, die sie nach Beenden der Weiterbildung inzwischen in Schönheit anwenden.
All das erfüllt mich mit Freude und Dankbarkeit, während es jetzt auch Zeit ist, von etwas Abschied zu nehmen, auch wenn es mir wahnsinnig schwer fällt und ich den Moment immer wieder hinaus gezögert habe und auch jetzt kaum glauben kann, dass ich es schreibe: die Zeit der „Wilden Kinder“ ist vorbei.
Christian und ich sind dankbar für über 10 Jahre tolle Erfahrungen mit wundervollen Kindern und für das Vertrauen ihrer Eltern in uns. Es ist beinah ironisch, dass das Camp, in dem der Film über unsere Arbeit mit den Kindern entstanden ist gleichzeitig das letzte war, das wir durchgeführt haben. Ich nehme diesen Film als eine Art Denkmal für etwas wirklich Gutes, das wir zusammen erschaffen durften und dessen Zeit nun vorbei ist.
Der Fokus hat sich verschoben und liegt für Christian nun auf seiner Arbeit in einer Waldorfschule und für mich neben den Visionssuchen bei der Weiterbildung und dem Teilen meiner Erfahrungen, die ich aus all den Jahren mitbringe.
Etwas geht zu Ende damit etwas Neues beginnt.
In diesem Sinne findet ihr unten alle Termine für dieses Jahr hübsch und mit Bildchen und hier für Puristen und die, die Übersichtliches schätzen.
Zeit den Brief zu beenden und euch ein fried- und freudvolles, gesundes, inspirierendes Jahr zu wünschen.
Danke für´s Zuhören, passt gut auf euch auf und seid herzlich gegrüßt von
Sylvia

Sylvia Wollwert
„Als Kinder haben wir mehr Zeit draußen als drinnen verbracht. Als Erwachsene neigen wir zum genauen Gegenteil. Instinktiv weiß das Kind in uns, dass die Natur außerhalb von uns ein perfektes Spiegelbild und ein Lehrmeister unserer eigenen inneren Natur ist.“
Angeles Arrien